Die Nase vorn oder um Längen geschlagen

P R E S S E M E L D U N G zum Artikel des RT
„Auentunnel: falsche Hoffnungen“ vom 10.12.2016

Die Nase vorn oder um Längen geschlagen

In Ihrem Artikel heißt es deutlich, dass für einen Auentunnel die Grundvoraussetzung fehlt, nach Einschätzung von Sebald König, dem Leiter des Staatlichen Bauamtes in Traunstein. Er begründet es hier, direkt neben der Saalach, mit der fehlenden topographischen und rechtlichen Notwendigkeit einen Tunnel zu bauen. Zum Vergleich: Die Ortsumfahrung Bad Reichenhall mit Kirchholz- und Stadtbergtunnel ist eine neue Straße und erfüllt diese Voraussetzungen. König sagt unmissverständlich, dass ein Auentunnel kein gleichwertiger Ersatz für die Ortsumfahrung Bad Reichenhall mit Kirchholz- und Stadtbergtunnel ist, für den noch dazu bereits Baurecht besteht. Der Auentunnel ist derzeit bestenfalls eine Idee. Damit schlägt der Kirchholztunnel den Auentunnel um Längen und nicht, wie sie kommentieren, nur um eine Nasenlänge. Wir haben weitere Gründe gefunden, warum ein Auentunnel nicht zielführend ist:

Die Saalach-Auen sind eine Naturidylle mit herrlichen Wanderwegen
Die Saalach-Auen sind eine Naturidylle mit herrlichen Wanderwegen
  • Ein Auentunnel belässt den gesamten Verkehr, inklusive Transitverkehr, im Talkessel. Er bringt keine Entlastung des Gabler-Knotens und des Knotens an der Saline bzw. Stachus und Obere Stadt. Der Kirchholztunnel kann 19.500 Kfz/24h aufnehmen.
  • Der Auentunnel hält die gesamten Schadstoffemissionen im Talkessel, beim Kirchholztunnel werden sie in einer Höhe von 175 Metern im Luftstrom verteilt.
  • Mit einem Auentunnel kommt es zu keiner Entlastung der Münchner Allee und der Innenstadt. Der Kirchholztunnel lenkt geschätzte 8000 Fahrzeuge auf die verkehrsberuhigte alte Umfahrung.
  • Ein Auentunnel schafft keine Entlastung im Nordosten (Staufenbrücke) der Stadt, im Gegenteil. Es sei dort mit einer Zunahme des Ausweichverkehrs zu rechnen, so Sebald König.
  • Ein Auentunnel bringt nur bedingt eine Entlastung der Staatsstraße 2101 (Thumsee), im Gegensatz zum Kirchholztunnel.
  • Der Auentunnel bringt keine Entlastung für die BGL 4 (Leopoldstraße) im Gegensatz zum Kirchholztunnel.
  • Ein Auentunnel würde darüber hinaus auf einer Länge von 2,9 Kilometern zu einer weitgehenden Abholzung des Restbestandes an Auenwald führen.
  • Unser Fazit ist darum: ein Auentunnel wäre ein Komplettversagen für Bad Reichenhall.

Mit freundlichen Grüßen/ Spranger & Voglreiter/ Vereinsvorstand

Ein Abdruck wurde vom Reichenhaller Tagblatt abgelehnt. Hier die Begründung für die Ablehnung des Leserbriefes durch die Redaktion des Reichenhaller Tagblatts:

Sehr geehrter Herr Voglreiter,

der Leserbrief ist in großen Teilen eine Wiederholung meines Berichtes und der beiden Infokastens. Es ergibt keinen Sinn, innerhalb einer Woche einen identischen Inhalt noch einmal abzudrucken. Ich bitte um Verständnis, auch wenn mir bewusst ist, dass Sie das wieder als Zensur verstehen.
Mit freundlichen Grüßen / Sabine Zehringer / Redaktionsleiterin

 

Andere Stimmung zum Leserbrief von Bürgervertretern:

Stadtrat Fritz Grübl:
Sehr geehrte Frau Zehringer, Herr Voglreiter hat mir Ihre e-mail zukommen lassen, in dem Sie ihm mitgeteilt haben, den Leserbrief nicht abzudrucken. Darüber bin ich äußerst irritiert. Der Leserbrief soll letztendlich eine Bestätigung für die Pro-Kirchholztunnel sein. Der Verein hat eine lange Zeit dafür gekämpft und deshalb können die Verantwortlichen ihre Meinung zu Ihrem Zeitungsartikel kundtun, bzw. die Meinung des Staatl. Bauamtes Traunstein nochmals bekräftigen. Man kann nicht oft genug über die wahnwitzige Idee des Herrn Aicher dagegenhalten. Zum Vergleich hätten Sie auch kürzlich nicht den Leserbrief einer Leserin über das Krampuslaufen bringen dürfen. Sie hat das selbe geschrieben, worüber  Herr Stadtpfarrer Strasser-Langenfeld in einem vorherigen Zeitungsartikel seinen Unmut zum Ausdruck gebracht hat. Ich bitte Sie, den Leserbrief der Pro Kirchholztunnel abzudrucken. Ich darf Sie daran erinnern, welchen Aufstand die Kirchholztunnelgegner vor dem Ratsbegehren in der Presse inszeniert haben. Dabei haben sie mit Hilfe der Presse die Öffentlichkeit mit Falschmeldungen und Lügen überzogen. Es geht schließlich auch darum, dass das Staatl. Bauamt dementsprechendes Feedback aus Bad Reichenhall bekommt. Wie sonst kann Herr König ständig behaupten, die Reichenhaller wären nicht genug leidensfähig. Gerade OB Dr. Lackner verhält sich äußerst passiv und muss ständig angetrieben werden. Das Staatl. Bauamt Traunstein braucht in der vorgenannten Thematik ständig Druck.
Mit freundlichen Grüßen, Fritz Grübl

Stadtrat Friedrich K. Hötzendorfer:
Eine bemerkenswert straffe und zutreffende Analyse der Nachteile des Auentunnels. Gut gemacht. Mal schauen, wann der Leserbrief veröffentlicht wird.
Mit freundlichen Grüßen, F. Hötzendorfer

FWG-Pressesprecher Stefan Wieneke:
ja, so auch meine Meinung! Sehr gut geschrieben! Meine erste innerliche Reaktion zum Auentunnel war: ‚Na endlich mal eine realistische Alternative zum Kirchholztunnel, der ja immer alternativlos schien – aber doch ganz weit weg in der Realisierbarkeit.‘ Aber sobald ich mir die Planung genauer angesehen hatte, war mir klar: Das ist eben keine Alternative!
Beste Grüße, Stefan Wieneke

 

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